Lagerhalle bauen

Bisweilen eine Herausforderung!


Die Aufgabe, eine Lagerhalle zu bauen, wird im Vergleich zum Bau eines Wohnhauses oder eines Bürogebäudes bisweilen unterschätzt. Tatsächlich spielen viele Faktoren beim Bau von Lagerflächen eine wichtige Rolle. Sie zu berücksichtigen, ermöglicht hocheffiziente Abläufe, gibt individuellen Prozessen optimalen Raum und berücksichtigt dabei auch höchste Energieeffizienzkriterien. Ein Architekt hat bei alledem die Aufgabe, jede notwendige Leistungsphase des Baus effizient zu gestalten, damit am Ende ein überzeugendes Ergebnis entsteht.

MAN SOLLTE DIE ANFORDERUNGEN NICHT UNTERSCHÄTZEN

Wenn seine Auftraggeber eine Lagerhalle bauen möchten, sind die Herausforderungen für einen Architekten in der Regel geringer als beim Bau eines Wohnhauses, eines Bürogebäudes oder eines anderen Projekts im Gewerbebau. Oft werden die Arbeiten auf Basis der Honorarzonen I oder II abgerechnet. Anlage 10.2 (Objektliste) der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) 2021 zählt etwa einfache Verkaufslager ebenso wie einfache geschlossene, eingeschossige Hallen zur Honorarzone II.

Das bedeutet aber nicht, dass Lagerhallen immer nur geringe Anforderungen an Architekturleistungen stellen. Spezielle Lagergebäude wie zum Beispiel Kühlhäuser gehören beispielsweise zur Honorarzone IV. Man wird dann mehr investieren müssen. Möchte man eine 50.000 Euro teure Lagerhalle bauen, wäre laut HOAI 2021 für Grundleistungen eines Architekten in der Honorarzone II ein Honorar zwischen 6.801 und 8.071 Euro fällig. In der Honorarzone IV liegen die Kosten für Architekturleistungen für ein ebenso teures Projekt zwischen 10.066 und 11.336 Euro. Der Mehraufwand bei Projekten in dieser Honorarzone rechtfertigt den erhöhten Preis.

LAGERHALLE BAUEN: VIELE SONDERLEISTUNGEN SIND MÖGLICH

Bei der Honorarfrage sind weitere Dinge wichtig: Zum einen enthält die HOAI 2021 im Gegensatz zu früheren Honorarordnungen keine bindenden Honorarangaben mehr. Engagiert man einen Architekten, um eine Lagerhalle zu bauen, kann man deshalb mit ihm auch ein höheres oder niedrigeres Honorar vereinbaren. Darüber hinaus gibt es natürlich auch beim Bauen eines Lagers Sonderleistungen. Zu ihnen kann in der Leistungsphase 1 das „Zusammenstellen der Anforderungen aus Zertifizierungssystemen“ gehören.

Zertifizierungen – beispielsweise durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB haben mittlerweile auch bei Lagerbauten keinen Seltenheitswert mehr. Die 3-D oder 4-D Gebäudemodellbearbeitung (Building Information Modelling BIM) gehört ebenfalls zu den besonderen Leistungen, die ein Architekt beim Bau einer Lagerhalle erbringen könnte. Inwieweit solche Aufgaben das Honorar des Architekten steigern, wenn es eine Lagerhalle zu bauen gilt, ist jedoch ebenfalls Verhandlungssache.

HERAUSFORDERND KANN BEREITS DAS GRUNDSTÜCK SEIN

Die Arbeit eines Architekten wird beim Lagerhallenbau umso wichtiger, je eher das Gebäude individuelle Anforderungen des Bauherren oder Bauträgers erfüllen muss. Die können natürlich auch aufgrund von Umgebungsbedingungen entstehen. So kann etwa ein Grundstück mit einem relativ großen Gefälle spezielle Lösungen nötig machen, um auf unebener Fläche eine Lagerhalle zu bauen, in der effiziente Abläufe möglich sind. Sehr kleine Grundstücke erfordern bisweilen ebenfalls kreative Lösungen, um erforderliche Lagerkapazitäten bereitzustellen.
Darüber hinaus trägt mitunter natürlich das zu lagernde Material zum Schwierigkeitsgrad des Bauprojekts bei.

Bei wassergefährdendem Gefahrgut muss man Schutzvorrichtungen einplanen: vielleicht ein unter der Halle installiertes Auffangbecken. Leicht entflammbares Lagergut macht ein ausgeklügeltes Brandschutzkonzept nötig. Wenn Architekten ein Lager bauen, sollten sie hier von Anfang an einen ausreichenden baulichen Brandschutz in die Planung einbeziehen, um aufwändige Nachrüstungen oder Umbauten zu vermeiden. Nicht zuletzt entstehen durch grüne Logistik spezielle Herausforderungen für Architekten. Nachhaltigkeit beginnt auch bei der Lagerhalle nicht erst mit der passenden Gebäudeausstattung.
Die Halle selbst bietet mit Elementen wie einer Dach- und Fassadenbegrünung oder dem Einsatz von Recycelmaterialien reichlich Raum für einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigeren Logistik.

Auch bei der Lagerhalle spielt Ästhetik eine Rolle

Wer eine Lagerhalle bauen lässt, denkt trotzdem in der Regel zunächst an die Funktionalität des Bauwerks.

Ästhetik spielt im Vergleich zum Wohnhaus oder zum Bürogebäude oft eine unwichtigere Rolle. Allerdings können auch Lagerhallen ästhetische Akzente setzen und zum Beispiel zusammen mit einem angeschlossenen Verwaltungsgebäude ein optisch attraktives Gesamtensemble bilden.

Die Auswahl passender Materialien sowie eine eigenwillige architektonische Formensprache tragen dazu bei und spiegeln bestenfalls die Einzigartigkeit des Unternehmens, das die Lagerhalle unterhält.

Sie möchten eine Lagerhalle bauen? Kontaktieren Sie uns unverbindlich. Vielleicht realisieren wir dann gemeinsam Ihre Ideen?